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Sprengung läuft schief: Zu viel Stahl und Beton

Verfasst am .

Meinerzhagener Zeitung

Sprengung der Klassenräume an der ehemaligen Landesschule bringt nicht den gewünschten Erfolg. Gebäudekomplex wird von Baggern eingerissen

Herr Illgen im Interview Der ehemalige Landesschullehrer Christoph Ilgen stand dem WDR Rede und Antwort. · Foto: P. Schüller

MEINERZHAGEN · "Drei oder vier Sekunden", so hatte Sprengmeister Wilhelm Witzgall gemutmaßt, würde die Sprengung des Gebäudekomplexes dauern, der gestern an der ehemaligen Landesschule fallen sollte. Doch nach drei Stunden stand der Gebäudeteil, in dem früher unterrichtet wurde, immer noch.

Zwei Kilogramm Sprengstoff hatten die Männer um Wilhelm Witzgall in 25 Löchern vor den tragenden Säulen des Gebäudeteils verstaut. Kurz nach halb eins ertönte das Signalhorn, das die Detonation ankündigte, anschließend folgte ein ohrenbetäubender Knall. Doch der Gebäudekomplex blieb stehen. Zwar wurden die tragenden Säulen stark in Mitleidenschaft gezogen, doch das Bauwerk schien nicht einmal zu wackeln. Zu viel Stahl und zu viel Beton in den Pfeilern, so hieß es, seien der Grund für die fehlgeschlagene Sprengung.

Von der anderen Seite, dem ehemaligen Innenhof wurde das Gebäude dann von vier Baggern "attackiert". Die sollten von hinten auf das Gebäude drücken, damit die angeschlagenen Säulen an der Frontseite nachgeben. Doch auch dadurch fiel das Gebäude nicht in sich zusammen. Schließlich wurden die hinteren Wände des Bauwerkes vom Innenhof aus abgetragen - und so der Gebäudekomplex "destabilisiert". Die Rückseite wurde leichter gemacht, um das Gewicht auf die Frontseite zu konzentrieren. Um kurz nach drei Uhr ging der Plan auf: Zumindest die eine Hälfte des Baus stürzte ein.

Zu dem Zeitpunkt war ein Großteil der "Abbruchtouristen" schon nicht mehr vor Ort, die meisten waren gegangen, als die Detonation nicht den gewünschten Erfolg brachte. Doch einige Zuschauer hatten auch nach vier Stunden noch Geduld und harrten dem Abbruch der zweiten Hälfte. Unter ihnen auch Christoph Ilgen, der mehr als 25 Jahre in der Landesschule Mathe, Physik und Astronomie gelehrt hat. Er schaute dem Abbruch besonders wehmütig entgegen. "Es ist nicht leicht für mich und auch viele ehemalige Schüler sind sehr verärgert", so Ilgen. Ilgen stand auch gleich dem WDR Rede und Antwort, der gestern ebenfalls vor Ort war. Reporter Carsten Koch und sein Team waren für die Lokalzeit Südwestfalen vor Ort, um den Abbruch zu filmen. Doch auch sie machten sich um kurz nach vier schließlich auf den Weg zurück in die Redaktion - da war die zweite Hälfte noch immer nicht gefallen. · svh


© [23.03.2005] Märkischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG
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